Am 10.04.2007 war es mal wieder soweit.
Die Gruppe, bestehend aus 25 Personen, traf sich am Vorabend des offiziellen Teils auf dem Wohnschiff Arcona am Bontekai. Bemerkenswert war, dass von Passau bis Kiel Kameraden vertreten waren, die früher einmal Fletcher gefahren sind. Nachdem wir unsere Kammern vom "Kommandanten" Pit zugewiesen bekommen hatten, aßen wir in der hiesigen Gastronomie zu Abend. Anschließend trafen wir uns wieder auf der Arcona zum gemütlichen Teil, schwelgten in Erinnerungen und genehmigten uns ein oder zwei Bierchen. Gegen, ich weiß nicht mehr wann, ertönte die Bootsmannsmaatenpfeife mit dem Signal "Ruhe im Schiff", was auch fast alle befolgten.
Der 1. Tag beinhaltete die Besichtigung des Stützpunktes, wo wir um 11:00 Uhr von einem Stabsbootsmann erwartet wurden. Er erklärte uns sehr ausführlich, was so alles im Stützpunkt angesiedelt ist.
Anschließend gingen wir an die Pier zur Fregatte Schleswig-Holstein, die sich gerade auf ihren Auslandseinsatz im Libanon vorbereitete, wo sie die Fregatte Brandenburg ablösen soll.
Im Arsenal waren nur insgesamt 3 Fregatten vor Ort, die wir leider nicht besichtigen konnten, da sie auf Manöver oder andere Einsätze vorbereitet wurden. Trotzdem war der Besuch des neu gestalteten Stützpunktes für uns Fletcherveteranen sehr aufschlussreich.
Gegen Mittag gab es Truppenverpflegung in der hiesigen Kantine zu einem Preis von 3,57 €, es schmeckte genauso wie früher!
Der Rest des Tages stand zur freien Verfügung. Einige besuchten den Navy-Shop, wo es alte und neue Marineartikel zu erwerben gab (einer kaufte sich einen Kulani Baujahr 1962, jeder hat so seinen Spleen), bevor wir uns gegen 18:00 Uhr wieder auf der Arcona trafen.
Dort hatte der Smutje ein Matjesessen mit Bratkartoffeln vorbereitet, was vorzüglich schmeckte und jeder soviel essen konnte wie er wollte. Wir hauten mächtig rein, mit dem Ergebnis, dass wir richtig Durst bekamen, der mit einer Kiste Bier gelöscht wurde.
Am 2. Tag wurden wir um 11:00 Uhr zur Besichtigung des Marinemuseums erwartet. Zwei Gruppen mit jeweils 12 Personen wurden von sachkundigen Führern durch das Museum begleitet. Einer der Führer war FKpt. a.D. Axel Heusinger von Waldegg, verwand mit dem General Heusinger aus den 50er Jahren. Sein letztes Kommando war auf dem Raketenzerstörer Mölders. Er war somit prädestiniert, den Zerstörer sowie das U-Boot S189 (U10) zu erklären. Im Museum wurde uns die Deutsche Marinegeschichte nähergebracht. Anschließend konnten wir auf dem Außengelände den Zerstörer besichtigen und alles genau unter die Lupe nehmen. Viel brauchte man uns nicht zu erklären, da das Schiff wie die Fletcher-Klasse ausgelegt und in den USA 1966 gebaut worden war. Die Unterkünfte waren mit mehr Komfort ausgestattet, 60 Mann Decks suchten wir vergebens.
Im Anschluss besichtigen wir U10 und bekamen die Enge zu spüren. Wir waren uns alle darüber einig, lieber 10mal Fletcher als einmal U-Boot gefahren zu sein. Zu bestaunen war ebenfalls ein Kleinst-U-Boot (Seehund) -Typ 127- aus dem Jahre 1944. Das Boot wurde im Mai 1945 in Wilhelmshaven durch seine Besatzung selbst versenkt und 1969 geborgen.
Ebenfalls auf dem Außengelände nahmen wir ein kleines Torpedoschnellboot (952) der ehemaligen Volksmarine in Augenschein.
Gegen 13:30 Uhr lag die Barkasse "Poseidon" zu einer Fahrt durch den Hafen und das Arsenal –Militärisches Sperrgebiet- bereit. Der Skipper erklärte uns sehr ausführlich, was sich während des Krieges im Hafen ereignete. Die Fahrt dauerte über zwei Stunden und war sehr lehr- und aufschlussreich. Die Barkasse brachte uns wie ein Taxi an den Bontekai zur Arcona und nahm dann wieder Kurs auf das Marinemuseum.
Um 15:00 Uhr wurden wir in der OCEANIS-Ausstellung- Faszination Tiefsee- erwartet. Es begann eine spannende Tauchfahrt hinab in die Tiefe des Meeres. Ohne Tauchanzug und Sauerstoffflasche brachte uns ein Fahrstuhl virtuell in die Tiefe von 100 Meter unter Null. Die Wellen des Ozeans schlugen über unseren Köpfen zusammen. Vorbei an Fischen und anderen Meerestieren ging es hinab in die Unterwasserstation. Hier erwartete uns eine Mischung aus Information, Nervenkitzel und innovativen Spezialeffekten. Nach Beendigung der Entdeckungstour ging es mit dem Oceanis-Jet im Unter- und Überwasserflug wieder zurück an die Oberfläche. Vorbei an Riffen und U-Booten erreichten wir trotz Sturm und Gewitter unseren Ausgangspunkt, -ein atemberaubendes Erlebnis!
Damit war der offizielle Teil unserer Zusammenkunft beendet. Einige Kameraden, die in der Nähe von Wilhelmshaven wohnen, fuhren nach Hause, der Rest der Mannschaft blieb noch bis zum nächsten Morgen und fuhr dann nach dem gemeinsamen Frühstück in Richtung Heimat.
An der Stelle möchten sich die Fletcher-Oldies bei den beiden Herren bedanken, die uns mit ihrem fundierten Wissen durch das Museum geführt haben. Auch ein Dank an Frau Riemer von der Museumsverwaltung, die das Programm organisiert hat. Ferner gilt unser Dank Hans-Peter (Pit) Vennt, der vorzüglich für unser Wohl auf der Arcona gesorgt hat.
Auch die Zusammenkunft der Fletcher-Oldies mit den Angehörigen und Gästen war wieder ein voller Erfolg.